Robotic Design Lab -
Linie der Zerstörung
Ein architektonisches Narrativ über Infrastruktur und Widerstand
Sie gestaltet nicht nur Räume – sondern auch Realitäten, Beziehungen und Machtverhältnisse.
Im Robotic Design Lab stand die Frage im Zentrum, wie architektonisches Denken gesellschaftliche und politische Themen sichtbar machen kann.
Im Fokus der Installation stand ein Thema, das besonders die Geschichte US-amerikanischer Städte geprägt hat:
Der Abriss ganzer Nachbarschaften zur Schaffung von Schnellstraßen – oftmals auf Kosten benachteiligter Communities, die wenig politischen Einfluss hatten.
Diese Form der infrastrukturellen Gewalt wurde in zahllosen Städten sichtbar – der Cross Bronx Expressway in New York wurde exemplarisch für die Performance herangezogen. Als einer der brutalsten Eingriffe dieser Art steht er symbolisch für die radikale Umformung urbaner Räume durch Verkehrsbauprojekte.
In diesem Projekt wurde eine Installation entwickelt, die digitale Fertigung, räumliches Erzählen und robotische Performance miteinander verbindet – als poetischer wie politischer Kommentar zur Beziehung zwischen Maschine, Macht und Stadt.
Der Cross Bronx Expressway – Infrastruktur als Zerstörungswerkzeug
Die Installation basiert auf der Geschichte des Cross Bronx Expressway in New York –
einem Infrastrukturprojekt, das zwischen 1948 und 1972 unter der Leitung von Robert Moses umgesetzt wurde.
Die Autobahn zerschneidet die Bronx bis heute und wurde buchstäblich durch existierende Wohnviertel gebaut – vor allem durch jene, die sozial und politisch wenig Widerstand leisten konnten. Ganze Communities, vor allem afro- und leitenamerikanische, wurden verdrängt, ihre Nachbarschaften ausgelöscht. Über 60.000 Menschen wuden aus ihren Vierteln vertrieben.
Ganze Straßenzüge wurden dem Beton geopfert. Die Wunden sind heute noch sichtbar.
Die Auswirkungen dieser Politik sind deutlich:
Zerstörung durch Planung – legitimiert durch Modernisierungsrhetorik.
Es ist ein Symbol für infrastrukturelle Gewalt.
Die Performance: Zerstörung & Widerstand
Herzstück der Installation war ein gefrästes Stadtmodell eines realen Abschnitts der Bronx.
Dieses Modell wurde anschließend zum Schauplatz einer performativen
Auseinandersetzung zweier Maschinen:
- Ein großer, schwerfälliger Roboterarm symbolisiert die rücksichtslose Planungslogik von Infrastrukturprojekten. Ohne auf den Maßstab oder die vorhandene Bebauung Rücksicht zu nehmen, fräst er brutal die Autobahntrasse direkt durch das bestehende Stadtmodell – eine maschinelle Metapher für politisch legitimierte Zerstörung.
- Gleichzeitig „erwacht“ ein zweiter, kleinerer Roboterarm – mit feiner programmierter Gestik, die beinahe menschlich wirkt. Er beobachtet die Szene, analysiert das Modell, skizziert, und versucht, mit Blöcken und Gesten das Unheil aufzuhalten oder zu rekonstruieren. Er steht für Reflexion, für gestalterisches Denken, für Widerstand gegen die reine Funktionalität.
Seminar WS2023/24 Partnerarbeit mit Leon Döring Institut
für Mediendesign Vertreten duch
Prof. Matthias Karch
Betreut von
Mohammad Reza Abdollahi Bidhendi Seminar WS2023/24 Partnerarbeit mit Leon Döring Institut für Mediendesign Vertreten durch Prof. Matthias Karch Betreut von Mohammad Reza Abdollahi Bidhendi
Robotic Design Lab - Linie der Zerstörung
Ein architektonisches Narrativ über Infrastruktur und Widerstand
Architektur ist nie neutral.
Sie gestaltet nicht nur Räume – sondern auch Realitäten, Beziehungen und Machtverhältnisse.
Im Robotic Design Lab stand die Frage im Zentrum, wie architektonisches Denken gesellschaftliche und politische Themen sichtbar machen kann.
Im Fokus der Installation stand ein Thema, das besonders die Geschichte US-amerikanischer Städte geprägt hat:
Der Abriss ganzer Nachbarschaften zur Schaffung von Schnellstraßen – oftmals auf Kosten benachteiligter Communities, die wenig politischen Einfluss hatten.
Diese Form der infrastrukturellen Gewalt wurde in zahllosen Städten sichtbar – der Cross Bronx Expressway in New York wurde exemplarisch für die Performance herangezogen. Als einer der brutalsten Eingriffe dieser Art steht er symbolisch für die radikale Umformung urbaner Räume durch Verkehrsbauprojekte.
In diesem Projekt wurde eine Installation entwickelt, die digitale Fertigung, räumliches Erzählen und robotische Performance miteinander verbindet – als poetischer wie politischer Kommentar zur Beziehung zwischen Maschine, Macht und Stadt.
Der Cross Bronx Expressway – Infrastruktur als Zerstörungs - werkzeug
Die Installation basiert auf der Geschichte des Cross Bronx Expressway in New York –
einem Infrastrukturprojekt, das zwischen 1948 und 1972 unter der Leitung von Robert Moses umgesetzt wurde.
Die Autobahn zerschneidet die Bronx bis heute und wurde buchstäblich durch existierende Wohnviertel gebaut – vor allem durch jene, die sozial und politisch wenig Widerstand leisten konnten. Ganze Communities, vor allem afro- und leitenamerikanische, wurden verdrängt, ihre Nachbarschaften ausgelöscht. Über 60.000 Menschen wuden aus ihren Vierteln vertrieben.
Ganze Straßenzüge wurden dem Beton geopfert. Die Wunden sind heute noch sichtbar.
Die Auswirkungen dieser Politik sind deutlich:
Zerstörung durch Planung – legitimiert durch Modernisierungsrhetorik.
Es ist ein Symbol für infrastrukturelle Gewalt.
Die Performance: Zerstörung & Widerstand
Herzstück der Installation war ein gefrästes Stadtmodell eines realen Abschnitts der Bronx.
Dieses Modell wurde anschließend zum Schauplatz einer performativen
Auseinandersetzung zweier Maschinen:
- Ein großer, schwerfälliger Roboterarm symbolisiert die rücksichtslose Planungslogik von Infrastrukturprojekten. Ohne auf den Maßstab oder die vorhandene Bebauung Rücksicht zu nehmen, fräst er brutal die Autobahntrasse direkt durch das bestehende Stadtmodell – eine maschinelle Metapher für politisch legitimierte Zerstörung.
- Gleichzeitig „erwacht“ ein zweiter, kleinerer Roboterarm – mit feiner programmierter Gestik, die beinahe menschlich wirkt. Er beobachtet die Szene, analysiert das Modell, skizziert, und versucht, mit Blöcken und Gesten das Unheil aufzuhalten oder zu rekonstruieren. Er steht für Reflexion, für gestalterisches Denken, für Widerstand gegen die reine Funktionalität.
Seminar WS2023/24 Partnerarbeit mit Leon Döring Institut
für Mediendesign Vertreten duch
Prof. Matthias Karch
Betreut von
Mohammad Reza Abdollahi Bidhendi Seminar WS2023/24 Partnerarbeit mit Leon Döring Institut für Mediendesign Vertreten durch Prof. Matthias Karch Betreut von Mohammad Reza Abdollahi Bidhendi