Genossenschaftliches Wohnen
Ruhe Winkel - Ruhiges Wohnen trotz Stadtlärm
Der vorgestellte Entwurf nimmt sich genau dieser Herausforderung an: Er entwickelt einen Prototyp für genossenschaftliches Wohnen über einem Supermarkt, der nicht nur mit dem Lärm, sondern auch mit den sozialen Fragen des Wohnens in der Stadt umgeht. Der Entwurf zeigt, wie Architektur Lebensqualität auch dort schaffen kann, wo sie bisher kaum möglich schien.
Mit der Überbauung eines bestehenden Supermarktes wird die Idee der Nachverdichtung konsequent weitergedacht. Der Entwurf nutzt vorhandene Flächen im urbanen Gefüge, ohne zusätzliche Versiegelung, und integriert sich dabei städtebaulich klug in den Kontext. Das Projekt zeigt, wie innerstädtische Brachen und Funktionsdächer zu hochwertigen, gemeinschaftlich genutzten Wohnorten transformiert werden können – und bietet damit ein Modell für nachhaltiges, lebenswertes Wohnen in der Stadt von morgen.
Gemeinschaftlich, flexibel, zukunftsfähig
Der Entwurf verfolgt ein genossenschaftliches Wohnmodell, das auf Zusammenarbeit, gemeinschaftliche Nutzung und flexible Wohnformen setzt. Die Grundrisse sind so gestaltet, dass sie sich leicht an veränderte Bedürfnisse anpassen lassen. Wohnräume können temporär in Schlafräume umgewandelt werden, und zwischen den Wohnungen liegende Räume lassen sich entweder privat zuordnen oder gemeinschaftlich nutzen. Dieses modulare Denken fördert ein Zusammenleben, das mitwächst – sozial wie räumlich.
Lärmproblematik als Antrieb
statt als Hemmnis
Der Entwurf setzt auf eine vielschichtige architektonische Strategie, um den Herausforderungen lärmbelasteter Lagen zu begegnen. Anstatt sich vom Schall zurückzuziehen, rückt das Gebäude gezielt an die Lärmquelle heran und schafft so auf der abgewandten Seite geschützte, ruhige Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität. Die Grundrissorganisation folgt einer akustischen Logik: lärmunempfindliche Zonen wie Bäder und Erschließungskerne orientieren sich zur Straße, während Schlafräume zur ruhigeren Seite ausgerichtet sind.
Vier Typologien reagieren dabei spezifisch auf die Lärmsituation:
– Kamm: zur Lärmseite kompakt geschlossen, zur Hofseite großzügig geöffnet.
– Riegel: als schmale Schutzwand entlang der lärmintensiven Grundstücksgrenze.
– Überhohe Räume: schaffen trotz Nähe zur Lärmquelle ein großzügiges Raumgefühl und verringern den Schalleintrag.
– Lärmabgewandte Belüftung: durch tiefe, durchgesteckte Wohn-Essbereiche entsteht ein ruhiges, gut belüftetes Innenraumklima.
Poröse Materialien, Nischen und fein detaillierte Fassaden tragen zusätzlich zur Schallabsorption bei – und werten das Gebäude auch visuell auf.
zwischen den beiden Riegeln
Klangraumgestaltung und Lärmschutz
Durch die gezielte Auswahl und das Zusammenspiel von Formen und Materialien bei Gebäudevolumen, Fassaden, und in der Umgebungsgestaltung, prägen wir nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die akustische Atmosphäre.
Die Fassade des Entwurfs greift die Ideen einer „Klangraumfassade“ auf und kombiniert unterschiedliche Materialien und Schichtungen, um den Schall ganzheitlich zu dämpfen.
Im Außenwandaufbau des Wohnbereichs – bestehend aus Lehmputz und Lehmbauplatten, einem Holzrahmenelement mit Mineralwolle, Holzfaserplatte, diffusionsoffener Fassadenbahn sowie einer Terrakotta-Verkleidung – werden poröse und raue Materialien gezielt eingesetzt. Diese multiplen Ebenen wirken wie ein Schwamm, der eintreffenden Schall absorbiert und so das Schalldämmmaß von 58 dB erreicht. Gleichzeitig gewährleistet die Konstruktion einen U-Wert von 0,15 W/(m²K) und unterstützt damit ein angenehmes Raumklima.
Bei den Wohnungstrennwänden kommt ein Doppelständerwerk mit beidseitigem Aufbau zum Einsatz, das durch Lehmputz, Lehmbauplatten und ESB-Platten für eine erhöhte Schalldämmung (66 dB) sorgt. Die integrierte Luftschicht und die voneinander entkoppelten Ständerwerke verringern Körperschallübertragung und minimieren Resonanzen.
Ergänzend unterstützen tertiäre Elemente wie Rolläden oder die Stahlhalterungen für die Terrakotta-Fassade das akustische Zusammenspiel, indem sie den Schall mechanisch bremsen. Auf diese Weise verbindet der Entwurf die funktionale Forderung nach Schallschutz und thermischer Effizienz mit einer abwechslungsreichen, stadtklimafreundlichen Gestaltung der Gebäudehülle.
Konzeptfindung
Die Plattform lädt weitere Studierende ein, ihre Arbeiten zum Thema „Wohnen über Ware“ zu veröffentlichen und somit einen Beitrag zum Dialog zwischen den verschiedenen beteiligten Akteur*innen zu initiieren. Unser Wunsch ist es, die interessierte Öffentlichkeit, Genossenschaften, aber auch kommunale Wohnungsbauende sowie die verschiedenen Supermarkt- und Einzelhandelsketten zusammenzubringen, um dringend notwendige, lebenswerte, urbane Orte zu schaffen.
Darüber hinaus ist geplant, die Nachverdichtungsfibel in Zukunft durch weitere Themenfelder zu ergänzen und so weiterhin einen Beitrag im Diskurs zur dringend notwendigen Wohnungsfrage leisten zu können.
PLATTFORM NACHVERDICHTUNGSFIBEL
Masterentwurf WS2024/25 Partnerarbeit mit Lennard Schmuck Institut
für Entwerfen und Baugestaltung Vertreten duch
Prof. Dan Schürch
Betreut von Oskar Goerg,
Jasmin Moor
Genossen schaftliches Wohnen
Ruhe Winkel - Ruhiges Wohnen trotz Stadtlärm
In Zeiten zunehmender Nachverdichtung entstehen viele neue Wohnräume an Orten, die bislang als unattraktiv galten – etwa in lärmbelasteten Innenstadtlagen oder auf Restflächen.
Der vorgestellte Entwurf nimmt sich genau dieser Herausforderung an: Er entwickelt einen Prototyp für genossenschaftliches Wohnen über einem Supermarkt, der nicht nur mit dem Lärm, sondern auch mit den sozialen Fragen des Wohnens in der Stadt umgeht. Der Entwurf zeigt, wie Architektur Lebensqualität auch dort schaffen kann, wo sie bisher kaum möglich schien.
Mit der Überbauung eines bestehenden Supermarktes wird die Idee der Nachverdichtung konsequent weitergedacht. Der Entwurf nutzt vorhandene Flächen im urbanen Gefüge, ohne zusätzliche Versiegelung, und integriert sich dabei städtebaulich klug in den Kontext. Das Projekt zeigt, wie innerstädtische Brachen und Funktionsdächer zu hochwertigen, gemeinschaftlich genutzten Wohnorten transformiert werden können – und bietet damit ein Modell für nachhaltiges, lebenswertes Wohnen in der Stadt von morgen.
Gemeinschaftlich, flexibel, zukunftsfähig
Der Entwurf verfolgt ein genossenschaftliches Wohnmodell, das auf Zusammenarbeit, gemeinschaftliche Nutzung und flexible Wohnformen setzt. Die Grundrisse sind so gestaltet, dass sie sich leicht an veränderte Bedürfnisse anpassen lassen. Wohnräume können temporär in Schlafräume umgewandelt werden, und zwischen den Wohnungen liegende Räume lassen sich entweder privat zuordnen oder gemeinschaftlich nutzen. Dieses modulare Denken fördert ein Zusammenleben, das mitwächst – sozial wie räumlich.
Lärmproblematik als Antrieb
statt als Hemmnis
zwischen den beiden Riegeln
Klangraum -gestaltung und Lärmschutz
Durch die gezielte Auswahl und das Zusammenspiel von Formen und Materialien bei Gebäudevolumen, Fassaden, und in der Umgebungsgestaltung, prägen wir nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die akustische Atmosphäre.
Die Fassade des Entwurfs greift die Ideen einer „Klangraumfassade“ auf und kombiniert unterschiedliche Materialien und Schichtungen, um den Schall ganzheitlich zu dämpfen.
Im Außenwandaufbau des Wohnbereichs – bestehend aus Lehmputz und Lehmbauplatten, einem Holzrahmenelement mit Mineralwolle, Holzfaserplatte, diffusionsoffener Fassadenbahn sowie einer Terrakotta-Verkleidung – werden poröse und raue Materialien gezielt eingesetzt. Diese multiplen Ebenen wirken wie ein Schwamm, der eintreffenden Schall absorbiert und so das Schalldämmmaß von 58 dB erreicht. Gleichzeitig gewährleistet die Konstruktion einen U-Wert von 0,15 W/(m²K) und unterstützt damit ein angenehmes Raumklima.
Bei den Wohnungstrennwänden kommt ein Doppelständerwerk mit beidseitigem Aufbau zum Einsatz, das durch Lehmputz, Lehmbauplatten und ESB-Platten für eine erhöhte Schalldämmung (66 dB) sorgt. Die integrierte Luftschicht und die voneinander entkoppelten Ständerwerke verringern Körperschallübertragung und minimieren Resonanzen.
Ergänzend unterstützen tertiäre Elemente wie Rolläden oder die Stahlhalterungen für die Terrakotta-Fassade das akustische Zusammenspiel, indem sie den Schall mechanisch bremsen. Auf diese Weise verbindet der Entwurf die funktionale Forderung nach Schallschutz und thermischer Effizienz mit einer abwechslungsreichen, stadtklimafreundlichen Gestaltung der Gebäudehülle.
Konzeptfindung
PLATTFORM NACHVER -DICHTUNGSFIBEL
Im Rahmen der intensiven Auseinandersetzung mit der Semesteraufgabe und vor dem Hintergrund der aktuellen Wohnungsmarktkrise entstand die Idee der NACHVERDICHTUNGSFIBEL als Plattform zur Veröffentlichung unterschiedlicher Ideen und Ansätze.
Die Plattform lädt weitere Studierende ein, ihre Arbeiten zum Thema „Wohnen über Ware“ zu veröffentlichen und somit einen Beitrag zum Dialog zwischen den verschiedenen beteiligten Akteur*innen zu initiieren. Unser Wunsch ist es, die interessierte Öffentlichkeit, Genossenschaften, aber auch kommunale Wohnungsbauende sowie die verschiedenen Supermarkt- und Einzelhandelsketten zusammenzubringen, um dringend notwendige, lebenswerte, urbane Orte zu schaffen.
Darüber hinaus ist geplant, die Nachverdichtungsfibel in Zukunft durch weitere Themenfelder zu ergänzen und so weiterhin einen Beitrag im Diskurs zur dringend notwendigen Wohnungsfrage leisten zu können.
Die Plattform lädt weitere Studierende ein, ihre Arbeiten zum Thema „Wohnen über Ware“ zu veröffentlichen und somit einen Beitrag zum Dialog zwischen den verschiedenen beteiligten Akteur*innen zu initiieren. Unser Wunsch ist es, die interessierte Öffentlichkeit, Genossenschaften, aber auch kommunale Wohnungsbauende sowie die verschiedenen Supermarkt- und Einzelhandelsketten zusammenzubringen, um dringend notwendige, lebenswerte, urbane Orte zu schaffen.
Darüber hinaus ist geplant, die Nachverdichtungsfibel in Zukunft durch weitere Themenfelder zu ergänzen und so weiterhin einen Beitrag im Diskurs zur dringend notwendigen Wohnungsfrage leisten zu können.
Masterentwurf WS2024/25 Partnerarbeit mit Lennard Schmuck Institut
für Entwerfen und Baugestaltung Vertreten duch
Prof. Dan Schürch
Betreut von Oskar Goerg,
Jasmin Moor